Die richtige Reinigung für Allergiker

Die richtige Reinigung für Allergiker

Immer mehr Menschen leiden heutzutage an Pollen-, Hausstaub- oder Tierhaar-Allergien. Besonders in den eigenen vier Wänden stehen Allergiker vor der Herausforderung, die Allergenbelastung zu minimieren. Deshalb steht für die Betroffenen die Haushaltshygiene an erster Stelle. Um die Wohnung so gut wie möglich von Staub, Milben und Co. Zu befreien bedarf es meist viel Zeit und Genauigkeit. Wir haben hier einige Tipps für Sie, worauf bei der Reinigung zu achten ist und wie man beim Putzen Zeit sparen kann.

Staubsaugen

Häufiges und gründliches Staubsaugen der Wohnung ist für Allergiker hilfreich, aber auch dabei gibt es manches zu beachten. Das Verwenden von handelsüblichen Staubsaugern kann unter Umständen nicht sonderlich hilfreich sein, da die aufgesaugten Pollen und Staubpartikel nicht komplett im Beutel bzw. im Filter verweilen, sondern zum Teil wieder entweichen. Hier sollte lieber auf einen Staubsauger mit einem HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) zurückgegriffen werden. Bei diesen Filtern ist die Staubrückhaltefähigkeit sehr gut, da diese mit einem Schwebstofffilter, der selbst feinste Partikel wie z.B Milben, Hautschuppen und Pollen aufnimmt und nicht entweichen lässt. Auch kann zwischen verschiedenen Filterklassen für den jeweiligen Bedarf gewählt werden. Je höher die Filterklasse, desto besser die Filterleistung.

Auch die Nutzung eines Staubsaugerroboters kann für Allergiker hilfreich sein. Diese können den Aufwand der Bodenreinigung deutlich reduzieren, da so ein Roboter von alleine den Boden in regelmäßigen Abständen absaugt. Für Berufstätige ist ein solcher Sauger praktisch, da er so eingestellt werden kann, dass er die komplette Wohnung saugt, wenn man nicht da ist.

Vor allem Staubsauger mit einem integrierten Wasserfilter sind für Allergiker praktisch. Bei solchen Geräten wurde der Beutel gegen einen Auffangbehälter mit Wasser ersetzt. Aufgesaugter Schmutz und selbst feinster Staub werden im Wasser gebunden und können nicht mehr entweichen. Hierdurch werden Allergene nicht mehr mit der Abluft abgegeben, was für eine längere staubfreie Luft sorgt. Selbst Keime werden bei einem guten Wasserfilter gebunden. Zum Entleeren kann das Schmutzwasser einfach im Abfluss entsorgt werden.

Ebenfalls zu empfehlen sind Saugwischer. Mit diesen Geräten wird der Boden gesaugt und gleichzeitig feucht gewischt. Dadurch, dass mit nur einem Durchgang der Boden direkt gründlich gereinigt und auch gepflegt wird, kann viel Zeit eingespart werden. Saugwischer verfügen über zwei Tanks (Frischwasser mit Reinigungsmittel und Schmutzwasser). Auch bei diesen Geräten werden Allergene nicht wieder mit der Abluft abgegeben, sondern in dem Schmutzwassertank gebunden. Mit so einem Gerät können Flüssigkeiten wie beispielsweise von verschütteten Getränken problemlos aufgesaugt werden. Auch hier kann das Schmutzwasser einfach im Abfluss entsorgt werden.

Staubwischen

Nur häufiges Saugen reicht nicht aus, um allergieauslösende Pollen und Hausstaub zu beseitigen. Das regelmäßige Nasswischen des Bodens und der Möbel ist zwingend nötig. Einmal wöchentlich sollten alle Oberflächen, also auch Dekoartikel, Bilderrahmen und diverse Dinge mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Daher ist es für Allergiker ratsam, auf unnötige Dinge zu verzichten, damit die gründliche Reinigung schneller vonstattengeht und Staubfänger erst gar nicht geschaffen werden.

Tipp: Auf das Nutzen eines Staubwedels sollte verzichtet werden, da dieser den Staub nur bedingt aufnimmt und einen Großteil der Partikel aufwirbelt und verteilt.

Teppiche und Polstermöbel

Ein irrtümlich weit verbreiteter Irrglaube ist es, dass Teppiche vor allem bei Hausstauballergien schlecht für die betroffene Person sind, aber Untersuchungen zu Folge ist dem nicht so. Kurzflorteppiche haben die Eigenschaft, Staub besser als glatte Böden zu binden und diesen somit aus der Luft fernzuhalten. Also sind kurzfaserige Teppiche auch für Allergiker geeignet, aber sollten täglich mit einem Bürstenaufsatz am Staubsauger abgesaugt werden. Auf dicke und lang faserige Teppiche sollte aber auf jeden Fall verzichtet werden, da diese nur sehr schwer zu reinigen sind.

Nicht nur Staub lagert sich auf den Oberflächen ab, sondern auch Milben fühlen sich in Teppichen, Polstermöbeln und Matratzen wohl. Da sich die kleinen Krabbeltierchen größtenteils von Hautschuppen ernähren, sollten gerade Flächen, die mit der Haut in Kontakt kommen, regelmäßig gereinigt oder wenn möglich auch gewaschen werden. Sofern das Reinigen mit einem nassen Tuch möglich ist, sollte dies alle paar Tage gemacht werden. Matratzen, Polstermöbel und Teppiche sollten mindestens einmal jährlich einer Teppichreinigung unterzogen werden. Diese kann von einer Reinigungsfirma oder auch von Ihnen selbst durchgeführt werden.

Tipp: Sehr effizient ist die Reinigung mit Natron, da dieser Feuchtigkeit wie Schweiß aus den Textilien heraus zieht, Gerüche bindet und reinigt.

Schlafzimmer

Da wir etwa 1 Drittel unseres Lebens mit schlafen verbringen, sollte das Schlafzimmer besonders bei Allergikern sauber gehalten werden. Dazu gehört nicht nur das Saugen, Nasswischen und Staubwischen des Schlafzimmers, sondern auch das regelmäßige Waschen der Bettbezüge, Lacken und anderer Textilien, die sich im Raum befinden. Um die Matratze von Milben zu befreien, kann auf ein einfaches, aber sehr effektives Hausmittel zurückgegriffen werden. Teebaumöl mit Wasser vermischt in eine Sprühflasche geben, gut durchschütteln und die Matratze mit der Mischung einsprühen. Danach solle diese am besten in der Sonne gut durchtrocknen. Auch auf Teppichen, Sofas, Vorhänge usw. kann die Mischung aufgesprüht werden oder das Putzwasser damit versehen werden. Aber Vorsicht, wenn Katzen im Haushalt leben. Für die kleinen Samtpfoten ist Teebaumöl schon in geringen Mengen giftig.

Getragene Kleidung sollten keineswegs im Schlafzimmer abgelegt werden. Auch Wäscheständer sollten ihren Platz nicht dort haben, da Luftfeuchtigkeit und Wärme vermieden werden sollten. Auch hier sollte mehrmals täglich gut durchgelüftet werden. Das Anbringen von Pollenschutzgittern an den Fenstern ist besonders im Schlafzimmer von Vorteil. Vor allem bei starker Allergie ist darauf zu achten Decken, Kissen und Matratze selbst bei sehr guter Pflege alle paar Jahre zu erneuern.

Bad

Durch Duschen und oftmals schlechte Belüftungsmöglichkeiten entsteht in vielen Badezimmern krankmachender Schimmelpilz. Um die Entstehung oder auch Ausbreitung zu vermeiden, sollte nach jedem Duschen die nass gewordenen Oberflächen mit einem Tuch abgetrocknet und das Fenster geöffnet werden. Sollte kein Fenster vorhanden sein, lassen Sie die Tür des Badezimmers eine Weile geöffnet, damit die Feuchtigkeit aus dem Raum entweichen kann und dem Schimmel keine Möglichkeit geboten wird zu entstehen. Sollte bereits Schimmel in Fugen vorhanden sein, so kann dieser mit speziellen Reinigungsmitteln oder mit Hausmitteln wie Essigessenz oder Wasserstoffperoxid entfernt werden.

Putzmittel

Allergiker sollten auch auf die Qualität und die Inhaltsstoffe der Wasch- und Reinigungsmittel achten. Auf Produkte, die Duftstoffe oder Konservierungsmittel enthalten, sollte möglichst verzichtet werden. Auch alkoholhaltige Putzmittel können die Atemwege reizen. Um allergische Reaktionen während des Putzens möglichst gering zu halten, sollte ein Mundschutz getragen werden. Menschen mit sehr empfindlicher Haut verwenden am besten Baumwollhandschuhe unter den Putzhandschuhen.